Nun kommt der Tag der Prüfung. Gehen Sie am Abend zuvor am besten frühzeitig ins Bett, damit Sie am anderen Morgen gut ausgeschlafen sind. Legen Sie sich alle benötigten Unterlagen, z.B. zugelassene Hilfsmittel, wie Taschenrechner, Formelsammlung oder Gesetzestexte, bereit, um nichts zu vergessen. Nehmen Sie genug Wasser mit, da Durst die Konzentration stört und planen Sie Ihre Anreise früh genug, um nicht auf den letzten Drücker anzukommen und in Hektik zu geraten (Heister 2007, S.71).

Versuchen Sie also möglichst stressfrei und entspannt zur Prüfung zu erscheinen. Stimmen Sie sich auf eine positive Erwartungshaltung und inneren Überzeugung ein, dass Sie gut vorbereitet, motiviert und überzeugt sind, die Prüfung zu meistern! Vermeiden Sie kurz vor der Prüfung Gespräche zu Prüfungsinhalten mit Ihren Kommiliton*innen, denn das kann unter Umständen zu Irritationen und Verwirrung führen. Stimmen Sie sich am besten gemeinsam auf einen erfolgreichen Prüfungsverlauf ein!

Doch wie verhält man sich am besten in der Prüfung? Dabei muss man zwischen schriftlichen und mündlichen Prüfungen unterscheiden. Da sich beide Prüfungsformen vornehmlich in der zur Verfügung stehenden Zeit unterscheiden, ergeben sich auch unterschiedliche Handlungsstrategien und -empfehlungen:
 

In schriftlichen Prüfungen haben Sie deutlich mehr Zeit über die richtigen Antworten und Lösungen nachzudenken als bei einer mündlichen Prüfung. In Klausuren stehen Ihnen für die Beantwortung der Prüfungsfragen bzw. für die Lösung der Aufgabenstellungen in der Regel  90 Minuten zur Verfügung. Eine Klausur kann dabei aus einer Reihe von Fragen bestehen oder einer komplexeren Aufgabenstellung, die Sie schriftlich ausführen und lösen müssen.

Daraus ergeben sich die folgenden Handlungsempfehlungen für schriftliche Prüfungen

Prüfungsfragen oder die Aufgabenstellung – wenn nötig auch mehrfach - aufmerksam durchlesen! Aus ungenau verstandenen Fragen ergeben sich oft völlig falsche Antworten!
Zeit nach Anzahl der Aufgaben, Komplexität und Schwierigkeit einteilen und die verbleibende Zeit im Blick behalten!
Versuchen Sie auf einem zugelassenen Schmierpapier stichpunkt-artig ein kurzes Lösungskonzept zu entwickeln, wie Sie an die Beantwortung der Fragen oder die Lösung der Aufgaben heran-gehen möchten!
Prüfungsfragen bzw. Aufgabenstellungen von leicht nach schwierig beantworten oder lösen! Damit bauen Sie Erfolgserlebnisse auf und können die einfacheren Fragen schneller abhaken! Das schafft mehr Zeit und Konzentration für die “dicken Brocken“!
Behalten Sie bei Ihren Antworten und Lösungen die genauen Fragestellungen im Auge und vermeiden Sie Abschweifungen!
Knapp gehaltene, präzise Antworten sind eher zielführend! Schreiben Sie dennoch in ganzen Sätzen und lesbar! Die Prüfenden müssen Ihre Antworten lesen, verstehen und nachvollziehen können!
Stellen Sie in Ihren Antworten und Ausführungen Ihr Wissen, Ihre Methodenkompetenz und Ihren kompetenten Umgang mit der Fachterminologie unter Beweis!
Gliedern Sie Ihre Ausführungen bei umfangreichen Antworten übersichtlich!
Halten Sie sich nicht zu lange mit einer „harten Nuss“ auf, sondern gehen sie vorerst zu anderen Aufgaben über, um später darauf zurückkommen!
Platz lassen für spätere Ergänzungen und Korrekturen!
Zeitreserve für Schlusskorrekturen einplanen!

Mündliche Prüfung finden in Form eines Fachgesprächs statt. Der oder die Prüfer*innen stellen Ihnen dabei Fragen, um Ihr Fachwissen und Ihre Methodenkompetenz zu testen. Da man hier im besten Falle sofort oder nur mit einer möglichst kurzen Bedenkzeit eine passende Antwort geben sollte, sind mündliche Prüfungen im höheren Maße angstbesetzt als schriftliche Prüfungen.

Mündliche Prüfungen haben i.d.R. eine Dauer von 30 bis 45 Minuten. Prüfungen werden in der Regel von zwei Lehrpersonen abgenommen. Dies sind oftmals wissenschaftliche Mitarbeiter*innen oder andere Lehrende.
 

Handlungssempfehlungen für mündliche Prüfungen

Prüfungsfragen oder die Aufgabenstellung – wenn nötig auch mehrfach - aufmerksam durchlesen! Aus ungenau verstandenen Fragen ergeben sich oft völlig falsche Antworten!
Bleiben Sie ruhig und entspannt!
Schauen Sie die Prüfer*innen an! Halten Sie Blickkontakt!
Fühlen Sie sich nicht bedroht, sondern ernstgenommen!
Achten Sie auf die genaue Fragestellung! Fragen Sie ggf. zurück, wenn Sie die Frage nicht genau verstanden haben!
Halten Sie Ihre Bedenkzeit möglichst kurz!
Antworten Sie präzise und selbstbewusst!
Gliedern Sie Ihre Ausführungen bei umfangreichen Antworten übersichtlich!
Nennen Sie ggf. Beispiele, ziehen Sie Parallelen oder zeigen Sie Konsequenzen auf!
Geben Sie einen Ausblick auf weiterführende Fragestellungen!