Wie effektiv Sie Ihre Lernzeit nutzen, ist von individuellen Faktoren abhängig, aber auch davon, wie abwechslungsreich und interessant Sie Ihre Lernzeit gestalten. Es gilt also zunächst Ihre optimale Lernzeiten herauszufinden, in denen Sie aufnahme- und leistungsfähig sind

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Jeder Mensch hat einen persönlichen Biorhythmus mit Leistungshöhen und –tiefen. Es gibt jedoch auch Gemeinsamkeiten bei vielen Menschen, so sind z.B. die meisten Menschen nach einem üppigen Mittagessen erst einmal müde und fallen in die sog. „Suppenschwere“. Ebenso fällt die Leistungskurve bei vielen Menschen unmittelbar im Anschluss an die Arbeit ab. Nach einer gewissen Regeneration (die individuell bestimmt ist) geht die Leistungskurve jedoch wieder nach oben.

Dabei fällt es vielen Menschen leicht, sich selber etwas vorzumachen. Die Planung geht auch manchmal so weit, dass man das Vorhaben „wegplant“ und auf einen anderen Tag verschiebt. Meist will man die unangenehmen Dinge verschieben, das können schwierige Aufgaben sein oder unangenehme, aber wichtige Entscheidungen, die wir treffen müssen. Man möchte sich lieber mit den angenehmen Kleinigkeiten befassen.

Grundsätzlich kann man zwischen Morgenmenschen und Abendmenschen unterscheiden. Während erstere Ihr Leistungshoch am frühen Morgen erreichen, ist dies bei Abendmenschen erst am Abend der Fall. Der Biorhythmus ist auf die immer wiederkehrenden Anstrengungen eingestellt. Lernzeiten für das Studium sollte man idealerweise je nach Typ planen. Als typischer Morgenmensch sind Sie in der Regel schon früh wach und voller Energie; somit können Sie die ruhige Zeit vor der Arbeit als Lernzeit nutzen. Abendmenschen hingegen kommen morgens kaum aus dem Bett und haben dafür abends ihr Leistungshoch, sodass es Ihnen meist leicht fällt sich abends vor die Studienmaterialien zu setzen.


Finden Sie die Tageszeiten heraus, in denen Sie sich aufnahme- und leistungsfähig fühlen und nützen Sie diese Zeiten für intensive Lern und Arbeitsphasen. Reservieren Sie diese Zeiten ausschließlich für das Lernen!

Eine sinnvolle Lernorganisation beinhaltet ebenfalls die Einteilung sinnvoller Leistungsphasen. Wenn die Arbeit erst einmal erfolgreich angelaufen ist, dann bleibt die Leistungskurve für eine mehr oder weniger lange Zeit hoch. Wie lange sie oben bleibt, das hängt unter anderem davon ab, wie abwechslungsreich die einzelnen Lernportionen angeordnet werden.

 

 

Wie das abgebildete Kurvendiagramm zeigt, führt das Lernen über einen längeren Zeitraum zu einem abnehmenden Lernertrag, d.h. mit zunehmender Lernzeit wird immer weniger Lernstoff neu eingespeichert. Nach dreieinhalb Stunden ist der Nullpunkt erreicht. Sie können keine weitere Wissensmenge mehr aufnehmen. Sie können nur dann etwas aufnehmen, wenn Sie an anderen Stellen Wissen verlieren. Dieser Verlust kann unter Umständen sogar so weit gehen, dass trotz intensiver Bemühungen am Ende weniger Klarheit herrscht als vorher, d.h. es wird mehr vergessen, als Neues hinzukommt. Die Folge ist ein dicker Kopf, gepaart mit Erschöpfung, Selbstzweifeln und allgemeinem geistigen Durcheinander.

Teilen Sie Ihr Lernpensum in überschaubare Lernportionen ein. Am Anfang sollte eine relativ leichte und interessante Aufgabe stehen (Anwärmphase). Dann kommen einige eher schwierige Portionen, da die Leistungsfähigkeit eine gewisse Zeit ziemlich groß ist. Auch ein regelmäßiger Wechsel der Lernart erleichtert das Lernen. Wenn z.B. das Lesen der Lerneinheiten und das Bearbeiten von Aufgaben im Wechsel erfolgt, dann trägt das erfahrungsgemäß dazu bei, eine drohende Eintönigkeit zu vermeiden.