Informieren, entscheiden, anmelden
Eine frühzeitige Prüfungsplanung und -vorbereitung beginnt mit dem Zusammentragen aller wichtigen Informationen, Formalia und Regularien, die für die Prüfungen relevant sind.
In der Regel stehen zu Beginn des Semesters die Prüfungstermine bereits fest, sodass Sie mit Ihrer Planung sofort loslegen können.

Prüfungsordnung
Die Prüfungsordnung ist das Regelwerk für Ihr Studium. Hier sind alle Abläufe Ihres Studiums von der Zulassung bis zum Abschluss detailliert geregelt. Einen wichtigen Bereich bildet das Prüfungswesen. Die dort beschriebenen Regeln, z.B. der Prüfungsan- und -abmeldung, der Bewertung von Prüfungen, Prüfungsversuche, etc., sollten Sie gut kennen, um keinen Verfahrensfehler zu machen.
Prüfungsort, -zeit, -dauer und Anmeldemodalitäten
Neben den Prüfungsterminen informieren Sie sich auch über Ort (Raum), Zeit und Dauer der Prüfung sowie die Anmeldemodalitäten. Auch digitale Prüfungsformen sind möglich. Halten Sie sich über die Lernplattform Ihrer Hochschule (moodle, Ilias) regelmäßig auf dem Laufenden.
WICHTIG!
Sie müssen sich für jede Prüfung, an der Sie teilnehmen möchten, innerhalb eines festgelegten Zeitfensters anmelden. Dies geschieht in der Regel online über das jeweilige Serviceportal Ihrer Hochschule. Verpassen Sie die Anmeldefrist, können Sie nicht an der Prüfung teilnehmen.
Abmeldung von Prüfungen
Wenn Sie sich fristgerecht angemeldet haben, können Sie sich bis maximal eine Woche vor der Prüfung auch wieder abmelden, wenn Sie das Gefühl haben der Prüfung nicht gewachsen oder aus beruflichen oder privaten Gründen am Prüfungstag verhindert sind. Verpassen Sie die Abmeldefrist, müssen Sie die Prüfung ablegen oder Ihre Nicht-Teilnahme wird als Fehlversuch gewertet!
Bedenken Sie dabei, dass Sie für jede Prüfung nur drei Versuche haben. Die einzige Möglichkeit, einem Fehlversuch zu entgehen, ist ein Nachweis krankheitsbedingter Prüfungsunfähigkeit (ärztliches Attest). Dieses Attest muss umgehend bei der Hochschule bzw. beim Prüfungsamt eingereicht werden!
Art und Ablauf der Prüfung, erlaubte Hilfsmittel
Informieren Sie sich auch über die Art, den Ablauf und die erlaubten Hilfsmittel der Prüfung. Die Prüfungsform des jeweiligen Moduls und die erlaubten Hilfsmittel können Sie dem Modulhandbuch Ihres Studiengangs oder den Ankündigungen Ihrer Lehrenden entnehmen. Prüfen Sie im Einzelfall, ob z.B. Taschenrechner, Gesetzestexte oder Formelsammlungen bei der Prüfung zugelassen sind. Die Lehrenden geben Ihnen auch Hinweise, wie die Prüfungen im Einzelnen ablaufen werden. Sie geben Ihnen wichtige Hinweise, welche Lerninhalte prüfungsrelevant sind, stellen Ihnen z.B. Übungsklausuren zur Verfügung, simulieren mit Ihnen ggf. einen Prüfungsablauf oder bieten Informationsveranstaltungen zu den Prüfungen an.
Die wichtigsten Prüfungsformen sind:
Klausuren sind schriftliche Prüfungen, die in der Regel für eine Dauer von 90 Minuten angesetzt sind. Sie können z.B. aus Multiple-Choice-Aufgaben bestehen, bei denen Sie aus vorgegebenen Antworten eine oder mehrere Richtige auswählen müssen. Oder Sie bestehen aus mehreren Fragestellungen, die Sie schriftlich beantworten bzw. ausarbeiten müssen.
Mündliche Prüfungen können als Einzel- oder Gruppenprüfung angesetzt sein. In dieser Prüfungsform beantworten Sie die Fragen der Prüfenden mündlich bzw. in einem Fachgespräch. Nicht selten ist bei den Prüfungen ein/e Beisitzer*in anwesend, der Ihnen ggf. ebenfalls Fragen stellt.
Referate sind eine besondere Form der mündlichen Prüfung, bei der Sie einzeln oder als Gruppe innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens ein Thema bearbeiten und die Ergebnisse vor den Prüfer*innen vortragen und präsentieren. Die Präsentation wird dabei durch Flipcharts, Handouts, Folien o.ä. illustriert.
Laborprotokolle dienen der Dokumentation von technischen Laborübungen, Versuchseinrichtungen und den gewonnenen Ergebnissen. Hier dokumentieren Sie einzeln oder als Gruppe, wie Sie beim Forschungs- und Versuchsaufbau und den Messungen im Einzelnen vorgegangen sind, d.h. wie Ihre Ergebnisse zustande gekommen sind. Für ein erfolgreiches Laborprotokoll erhalten Sie ein Testat, mit dem Sie für die Abschlussprüfung des Moduls zugelassen werden.
Portfolio-Prüfungen sind eine besondere Prüfungsform, bei der verschiedene kleinere Teilleistungen in einem Modul im Laufe des Semesters in eine abschließende Gesamtbewertung einfließen. Die Art der Teilleistungen wird vom Prüfenden so festgelegt, dass Ihre im Laufe des Semesters erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich werden.
Hausarbeiten sind schriftliche Ausarbeitungen zu einem bestimmen Thema, dass Sie gemeinsam mit den Prüfenden festlegen. Dies können Projekt- oder Seminararbeiten mit theoretischem oder praktischem Fachbezug, juristische Fallausarbeitungen im Gutachtenstil o.ä. sein. Sie umfassen in der Regel 20 bis 30 Seiten und können sowohl einzeln oder als Gruppe angefertigt werden, sofern die Einzelleistungen kenntlich gemacht werden. Hausarbeiten dienen als schriftliche Übung wissenschaftlichen Arbeitens insbesondere als Vorbereitung auf die Bachelor- oder Masterarbeit.
Bachelor- und Masterarbeiten (auch Bachelor bzw. Masterthesis genannt) bilden die schriftlichen Abschlussarbeiten Ihres Studiums. Mit Ihnen belegen Sie anhand einer gemeinsam mit den Prüfenden vereinbarten Forschungsfrage oder eines Entwicklungsthemas, dass Sie innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens in der Lage sind, die wissenschaftlichen Methoden, Techniken und Studieninhalte selbstständig anzuwenden. Diese Ausarbeitungen haben in der Regel einen größeren Umfang als Hausarbeiten und werden häufig zu praxisrelevanten Fragestellungen in Kooperation mit Ihrem Arbeitgeber erstellt.
Das Kolloquium ist die mündliche Prüfung zur Bachelor- oder Masterarbeit. Gegenstand des Kolloquiums ist ein wissenschaftliches Gespräch mit den Prüfenden zum Thema und den Inhalten Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit. In diesem Gespräch müssen Sie die in Ihrer Arbeit dargelegten Thesen, methodischen Vorgehensweisen, Folgerungen und Ergebnisse im Hinblick auf ihre wissenschaftliche oder praktische Standfestigkeit verteidigen.
Entscheidung und Anmeldung
Haben Sie alle relevanten Informationen zu den Prüfungen gesammelt, liegt es nun an Ihnen zu entscheiden, wie Sie sich in der verbleibenden Zeit ausreichend vorbereiten können, um mit einem sicheren Gefühl in die Prüfungen zu gehen. Bedenken Sie, dass Sie sich nicht zu allen Prüfungen eines Semesters anmelden müssen, wenn Ihre berufliche oder familiäre Situation eine ausreichende zeitliche Vorbereitung nicht zulässt. Wenn Sie sich jedoch sicher sind dies zu schaffen, dann sollten Sie sich anmelden! Im nächsten Kapitel erfahren Sie, wie Sie sich nun inhaltlich zielgerichtet auf die jeweilige Prüfung vorbereiten können.
