Eine sinnvolle Planung benötigt Zeit. Mit Beginn Ihres Studiums haben Sie davon scheinbar keine mehr. Sie planen Ihre Zeit sinnvoll, wenn Sie es schaffen, an anderen – zurzeit weniger wichtigen – Stellen Zeit einzusparen. Wenn Sie die Dinge einfach nur so auf sich zukommen lassen, werden Sie nach einer gewissen Zeit feststellen, dass Sie scheinbar über so wenig Zeit verfügen, dass Sie Ihre Aufgaben nicht mehr bewältigt bekommen. Sie werden nur noch auf äußere Reize reagieren, aber nicht mehr im Rahmen Ihres Zeitmanagements agieren. Sie haben nicht weniger Zeit am Tag zur Verfügung als andere, Sie müssen sie nur besser nutzen.

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Falls Sie Schwierigkeiten mit Ihrem Zeitmanagement haben, beginnen Sie zunächst einmal damit an, Ihr Zeitmanagement zu beobachten. Halten Sie über einen festgelegten Zeitraum (eine Woche oder auch einen Monat) Ihre tägliche Zeitgestaltung schriftlich fest. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer Tabelle erfolgen, in die Sie für jede Stunde eintragen, was Sie gemacht haben. Sie können in dieser Tabelle auch festhalten, welche Priorität die Tätigkeit für Sie hatte oder wie dringend sie erledigt werden musste. Für die Festlegung der optimalen Lernzeit ist es auch sinnvoll in dem Beobachtungsprotokoll festzuhalten, wie fit Sie in diesem Zeitrahmen waren. Bei der Durchsicht Ihres Beobachtungsprotokolls werden Sie feststellen, dass Ihre Leistungskurve schwankt. Sie haben einen Tagesrhythmus aus Leistungshöhen und -tiefen, der nur zu Ihnen passt. Es werden sich aber auch Gemeinsamkeiten ergeben. So fallen die meisten Leute nach dem Mittagessen in das bekannte Mittagstief, dem viele Menschen mit Kaffee, einem Mittagsschläfchen oder im besten Fall mit ein wenig Bewegung begegnen. Auch fällt die Leistungskurve bei den meisten Menschen direkt nach der Arbeit ab. Nach einer gewissen Regenerationszeit (die individuell bestimmt ist) geht die Leistungskurve wieder nach oben. 

Nach der Analyse Ihres Tagesplanes werden Sie auch sogenannte Zeitkiller entdecken. Das können Tätigkeiten sein, die durch sinnvollere Planung weniger Zeit benötigen. So kann zum Beispiel das Einkaufen einmal in der Woche stattfinden und nicht mehrmals auf die Woche verteilt. Gleichartige Arbeiten können gebündelt werden, um Zeit einzusparen. Vielleicht stellen Sie auch im Rahmen der Beobachtung fest, dass Sie die Zeit, in der Sie leistungsfähig sind, mit Tätigkeiten verbringen, die Ihre Leistungsfähigkeit nicht in diesem Maße benötigen. Diese Zeit sollten Sie zukünftig fürs Studium nutzen, damit das Lernen effektiv verläuft und Sie Freiräume für weniger anstrengende Tätigkeiten gewinnen. Was bringt es Ihnen, wenn Sie Ihrer Planung folgend am Schreibtisch sitzen, aufgrund Ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit jedoch nicht aufnahmefähig sind?!

Planen Sie Ihre Zeit schriftlich. Dann vergessen Sie nichts mehr und schließen gleichzeitig einen Vertrag mit sich selbst, an den Sie sich gebunden fühlen. Suchen Sie sich zur Unterstützung Mitstudierende ihrer Lerngruppe, die die Zeitplanung mit Ihnen besprechen und ggf. neu planen, falls Sie Ihr Ziel nicht erreicht haben. Schriftliche Planungen haben den Vorteil, dass man sie abhaken kann. Wer kennt nicht dieses zufriedenstellende Gefühl, wenn die Punkte nach Erledigung abgehakt oder durchgestrichen werden können?!

 

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